NARKA 2023: Eine Rückschau

Unter dem Motto „Ambulantisierung: Top oder Flop“ trafen sich auch dieses Jahr wieder ambulant und vertragsärztlich tätige Anästhesistinnen und Anästhesisten auf dem NARKA in Berlin.

Berufspolitik

Nachdem das BMG bis zum NARKA weder ein Gesetz zur Ambulantisierung, noch eine Krankenhausreform auf den Weg gebracht hat, waren sich die Besucher über die bisherige Bilanz zur Frage „Top oder Flop“ einig. Da der Gesetzgeber aber gleichzeitig ungerichtete Insolvenzen von Krankenhäusern und willkürliche Prüfungen des Medizinischen Dienstes in Kauf nimmt, konnte man auf dem Kongress einen eindeutigen Stimmungswandel feststellen: noch nie hatte es bis zu diesem Zeitpunkt ein Gesundheitsminister geschafft, die g e s a m t e Ärzteschaft durch Unzufriedenheit gegen sich aufzubringen: praxisambulant tätige Ärztinnen und Ärzte, sowie Klinikerinnen und Kliniker.

Aber nicht nur dieser Stimmung war es zu verdanken, dass man offen für einen Paradigmenwechsel war. Die vorausgegangenen berufspolitischen Diskussionen um eine sektorenverbindende Versorgung hatten bereits aufgezeigt, dass beide Sektoren mit mangelnden Ressourcen nicht nur im finanziellen, sondern auch im personellen Bereich zu kämpfen haben und dass die Bündelung dieser Ressourcen sektorenverbindend der einzig gangbare Weg sein kann, ein Gesundheitssystem zu gestalten, das seinem qualitativ hochwertigen Anspruch gerecht werden will.

So führten die Vorträge im berufspolitischen Teil zu Diskussionen mit dem Auditorium, das sich eindeutig für eine faire Kooperation zwischen Krankenhäusern und Vertragsärztinnen und Vertragsärzten aussprach. Im Laufe des Austausches, an dem auch die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Prof. Henriette Neumeyer, beteiligt war, einigte man sich zwischen BDA und DKG, über eine gemeinsame Erklärung nachzudenken, wie eine solche Kooperation gestaltet und eine politische Forderung formuliert werden könne.

Wissenschaft & Workshops

Offenbar hatten die Organisatoren des NARKA mit den Auslassungen über „Kooperationen zwischen Krankenhäusern und Vertragsärztinnen und -ärzten“ einen wichtigen Punkt und Bedarf getroffen, denn nicht nur in den völlig ausgebuchten Workshops ging es um juristische und praktische Implikationen einer solchen Zusammenarbeit, sowie um medizinische Anforderungen wie die vermehrte Anforderung von Regionalanästhesien. So war auch die ambulante Spinalanästhesie und deren Anwendbarkeit ein wichtiges Element des wissenschaftlichen Nachmittagsprogramms.

Tradition ist zur Einleitung des wissenschaftlichen Programmteils der „besondere Vortrag“, der sich in diesem Jahr mit „Suggestionen während der OP“ befasste – ein besonderes und besonders spannendes Thema, das mit großem Interesse aufgenommen wurde.

Schmerzmedizin & BAO

Am Sonntag sprach ein sehr engagierter Kreis von Schmerzmedizinern über die politische Vernachlässigung der Schmerzmedizin. So habe man politisch nicht erkannt, dass man mit einem steigenden medizinischen Fortschritt zwar die Todesfallrate und das Sterbealter deutlich gesenkt, die Rate an chronischen Erkrankungen, die mit Schmerzen verbunden sind, aber in gleichem Maße gesteigert habe. Insofern seien chronische Schmerzen u.a. Nebeneffekte des medizinischen Fortschritts, würden aber als solche politisch nicht wahrgenommen.

Parallel wurde auf dem BAO- Symposium u.a. über die Messung, Erfassung, Dokumentation und Auswertung postoperativer Schmerzen im Rahmen strukturierter Befragungen diskutiert. Mittlerweile liegen erhebliche Datenmengen vor, mit denen sowohl die Effizienz postoperativer Schmerztherapie nach ambulanten Operationen nachgewiesen werden kann, als auch ein Benchmarking offensichtlicher Schmerzintensität, verteilt auf Operationen.

Fazit

Der NARKA 2023 ging am Sonntagnachmittag zu Ende, nachdem trotz hervorragenden Wetters auch am Sonntag die Besucherzahl des Vortages kaum abgenommen hatte. Das Feedback der Besucher war durchweg höchst positiv. Die schriftliche Auswertung der Feedbackbögen steht allerdings noch aus. Alles in allem aber war es ein gelungener NARKA 2023, was auch die wieder gesteigerte Anzahl an Besuchern im Vergleich zum Vorjahr zeigte.

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